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  • Humboldt's Mexico: In the Footsteps of the Illustrious German Scientific Traveller by Myron Echenberg
  • Ulrike Leitner
Humboldt's Mexico: In the Footsteps of the Illustrious German Scientific Traveller. By Myron Echenberg. Montreal: McGill-Queen's University Press, 2017. Pp. 288. Cloth $35.96. ISBN 978-0773549401.

Alexander von Humboldts (1769–1859) weltberühmte Reise durch Lateinamerikas (1799–1804) hat eine Vielzahl von Nacherzählungen, Nachdrucken, Biographien, wissenschaftlichen Studien etc. hervorgerufen. Besonders nach dem 200sten Jahrestags des Beginns dieser Reise kam es zu vielen Ausstellungen, Nachdrucken und neuen biographischen Forschungen. Auch auf populärwissenschaftlichem Sektor gab es viele Neuerscheinungen, wobei besonders der Bestseller von Andrea Wulf hervorzuheben ist, auf den der Autor in seinem Werk hinweist—jedoch zu Recht bemängelt, dass Humboldts recht langem Aufenthalt in Neuspanien (heute Mexiko) von 22. März 1803–7. März 1804 dort vergleichsweise wenig Text gewidmet sei. Myron Echenberg will dagegen nun den Focus auf diesen Teil von Humboldts Reise legen. Mehr noch: das Buch schildert nicht nur Humboldts Reise durch Neuspanien von der Landung in Acapulco zur Hauptstadt und von dort zur Abreise in Veracruz, sondern—wie schon der Untertitel sagt—das Land aus dem Humboldt-Fokus, also die von Humboldt besuchten Orte in ihrer Geschichte und Bedeutung bis heute, ein ganz besonderer Aspekt also, der so wohl noch von keinem seiner Vorgänger zur Thematik Humboldt in Mexiko herausgearbeitet wurde. Wer dieses Anliegen missversteht, könnte leicht enttäuscht werden, denn das Buch zeigt keineswegs vollständig und chronologisch Humboldts Tätigkeiten, Beschreibungen, Exkursionen und Besichtigungen in diesem Land, sondern es ist eine Schilderung der von Humboldt besuchten Orte in ihrer Geschichte. Folgerichtig enthält fast jedes der Kapitel ein Unterkapitel mit Humboldts Beobachtungen, die weiteren Unterkapitel sind Vor- bzw. Nachgeschichte oder Besonderheiten kultureller oder wirtschaftlicher Art gewidmet.

Äußerst nützlich für weniger kundige Leser ist das einleitende Kapitel mit einer Reisechronologie und einer Einschätzung seiner Leistungen ("Humboldt's Achievements"), wobei eine präzisere Karte für den Leser hilfreich gewesen wäre. Es folgt die Darlegung der wichtigsten Aspekte von Humboldts Reise, ansatzweise chronologisch in drei Teilen: Part 1: von der Ankunft in Acapulco bis zum Aufenthalt in der Hauptstadt, Part 2: Vulkanlandschaften und Bergbau und Part 3: Reise nach Veracruz und Abreise aus Mexiko. Aber etwas subjektiv wirkt die Auswahl schon zu Beginn: Humboldts ausführliche Schilderung von Geologie und Klima in Acapulco im Tagebuch streift der Autor nur kurz und beendet das Kapitel mit der Bemerkung, [End Page 389] die Reisenden Humboldt und seine Begleiter hätten hier "little to say." Danach folgt, und das Muster ist typisch auch für die folgenden Kapitel: Acapulco vor und nach Humboldt bis heute. Kapitel 2 ist dann vollständig Diego Rivera gewidmet. Es folgt der Weg nach Mexiko-Stadt, ergänzt durch einen Blick auf die Geschichte der durchreisten Region. Das nächste Kapitel widmet sich sachkundig Humboldts Beziehungen zur Regierung und Gesellschaft in Neuspanien. Es folgt Humboldts Aufenthalt in Taxco, mit einem separaten Kapitel zu William Spratling u.a. Silberdesignern—interessant, jedoch erneut eine etwas verblüffende Abschweifung. Die Beschreibung von Cuernavaca und Umgebung folgt wieder dem Muster: vor, während und nach Humboldts Aufenthalt.

Kapitel 8 widmet sich dem auch für Humboldt wichtigen Thema Ökologie und Ökonomie, bleibt allerdings hier recht oberflächlich. Die Analyse Humboldts zu dieser Thematik beschränkt sich auf eine Nacherzählung und Zitaten aus seinem "Politischen Essay." Mit zwei schönen Kapiteln zum Aufenthalt in Mexiko-Stadt schließt Teil 1, ergänzt durch die Beschreibung der heutigen Metropole. Teil 2 beinhaltet Humboldts Ausflüge nach Pachuca, Guanajuato und Valladolid (heute Morelia) sowie seinen Besuchen der Vulkanlandschaften (Jorullo und Toluca sowie nach der Abreise aus Mexiko-Stadt Popocatepetl und Iztaccihuatl sowie Cofre de Perote). Das Verhältnis des Umfangs dieser beiden Teile (Teil 1 ist etwa doppelt so lang) charakterisiert ihren Inhalt. Für den dritten Teil, der nun inhaltlich noch weniger zu Humboldts Reisebeobachtungen vor Ort bietet, scheint bedauerlicherweise der Autor die Tagebuchausgabe (obwohl in der Literatur angegeben) nicht zur Kenntnis genommen zu haben, sondern bezieht sich mehr auf Humboldts "Politischen Essay," in dem dieser Teil in der Tat wenig beschrieben ist. Dementsprechend gibt es...

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