[BOOK][B] Homers Katalog der Schiffe

E Visser - 2012 - books.google.com
E Visser
2012books.google.com
Die hier vorgelegte Untersuchung zum homerischen Schiffskatalog umfaßt zwei Hauptteile:
Im ersten Teil (S. 1-238) wird eine neue Erklärungshypothese zur Entstehung dieses
Katalogs entworfen und exemplarisch an der Beschreibung von Agamemnons
Herrschaftsbereich (B 569-580) auf den Homertext umgesetzt, der zweite Teil (S. 239-750)
stellt eine Art Kommentar zum gesamten Schiffskatalog dar; allerdings erfolgt hier die
Kommentierung weitgehend unter der Prämisse des zuvor entwickelten Erklärungsmodells …
Die hier vorgelegte Untersuchung zum homerischen Schiffskatalog umfaßt zwei Hauptteile: Im ersten Teil (S. 1-238) wird eine neue Erklärungshypothese zur Entstehung dieses Katalogs entworfen und exemplarisch an der Beschreibung von Agamemnons Herrschaftsbereich (B 569-580) auf den Homertext umgesetzt, der zweite Teil (S. 239-750) stellt eine Art Kommentar zum gesamten Schiffskatalog dar; allerdings erfolgt hier die Kommentierung weitgehend unter der Prämisse des zuvor entwickelten Erklärungsmodells. Der Kommentar unterscheidet sich von denen, die zum Schiffskatalog bisher vorliegen, noch in einem weiteren Punkt: Neben den archäologischen und historischen Gegebenheiten ist auch der mythologische Befund zu den einzelnen Ortsnamen dargestellt. Insofern ist zu hoffen, daß auch diejenigen Benutzer, die dem neuen Deutungsansatz nicht folgen wollen, Gewinn aus dieser Arbeit ziehen können.
Die Methode der Untersuchung ist primär philologisch: Im Mittelpunkt steht der homerische Wortlaut. Dennoch nehmen die archäologischen Befunde selbstverständlich einen breiten Raum in der Darstellung ein. Da der Schiffskatalog eine detaillierte Beschreibung des griechischen Mutterlands sowie der Inseln in der südöstlichen Ägäis enthält und als zeitlicher Rahmen für die Entstehung dieser Beschreibung alle Phasen von der spätmykenischen bis in die archaische Epoche diskutiert werden, galt es, eine erhebliche Menge von archäologischen Befunden zu sichten. Daher dürften die Forschungsergebnisse auf diesem Sektor kaum vollständig erfaßt sein (dies gilt vor allem für den Bereich der neuesten Funde, die, wenn sie noch nicht publiziert sind, oft genug nur einem kleinen Spezialistenkreis bekannt und zugänglich sind); ich kann nur hoffen, daß diese Lücken nicht allzu gravierend sind und den Wert der Arbeit nicht grundsätzlich einschränken. Das vorliegende Buch entspricht weitgehend der Fassung meiner 1996 von der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel angenommenen Habilitationsschrift; sein beträchtlicher Umfang ist vor allem auf den Kommentarteil zurückzuführen. Da jedoch bei einer Kommentierung des Schiffskatalogs mehrere
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