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CHAPTERI T W E L V E The Phenomenological Resolution ofAll Philosophical Antitheses Text 16. Die phanomenologische Auflosung aller philosophischen Gegensatze In der systematischen, von den anschaulichen Gegebenheiten zu den abstrakten Hohen fortschreitenden Arbeit der Phanomenologje losen sich von selbst und ohne Ktinste einer argumentierenden [300] Dialektik und ohne schwachliche Bemtihung und Kompromisse die alttiberlieferten vieldeutigen Gegensatze philosophischer Standpunkte auf, Gegensatze wie die zwischen Rationalismus (Platonismus) und Empirismus, Relativismus und Absolutismus, Subjektivismus und Objektivismus, Ontologjsmus und Transzendentalismus , Psychologismus und Antipsychologismus, Positivismus und Metaphysik, teleologjscher und kausalistischer Weltauffassung. Uberall berechtigte Motive, tiberall aber Halbheiten oder unzulassige Verabsolutierungen von nur relativ und abstraktiv berechtigten Einseitigkeiten. Der Subjektivismus kann nur durch den universalsten und konsequentesten Subjektivismus (den transzendentalen) tiberwunden werde;n. In dieser Gestalt ist er zugleich Objektivismus, sofern er das Recht jedweder durch einstimmige Erfahrung auszuweisenden Objektivitat vertritt, aber freilich auch ihren vollen und echten Sinn zur Geltung bringt, an dem sich der vermeinte realistische Objektivismus in seinem Unverstandnis der transzendentalen Konstitution verstindigt. Der Relativismus kann nur durch den universalsten Relativismus tiberwunden werden, den der transzendentalen Phanomenologje, die die Relativitat alles "objektiven" Seins als transzendental konstituierten verstandlich macht, aber in eins damit auch die radikalste Relativitat, die der transzendentalen Subjektivitat auf sich selbst. Eben dies weist sich aber als der einzig mogliche Sinn des "absoluten" Seins aus-gegentiber allem zu ihm relativen "objektiven" Sein-namlich als "Ftir-sich-selbst"-Sein der transzendentalen Subjektivitat. Wieder: der Empirismus kann nur I 318 319 I The Resolution ofAll Philosophical Antitheses 1 16. The Phenomenological Resolution of All Philosophical Antitheses In the systematic work of phenomenology, which progresses from intuitively given [concrete] data to heights of abstraction, the old traditional ambiguous antitheses of the philosophical standpoint are resolved-by themselves and without the arts of an argumentative dialectic, and without weak efforts and compromises: oppositions such as between rationalism (Platonism) and empiricism, relativism and absolutism, subjectivism and objectivism, ontologism and transcendentalism, psychologism and anti-psychologism, positivism and metaphysics, or the teleological versus the causal interpretation of the world. Throughout all ofthese, [one finds] justified motives, but throughout also half-truths or impermissible absolutizing of only relatively and abstractively legitimate onesidednesses . Subjectivism can only be overcome by the most all-embracing and consistent subjectivism (the transcendental). In this [latter] form it is at the same time objectivism [of a deeper sort], in that it represents the claims ofwhatever objectivity is to be demonstrated through concordant experience, but admittedly [this is an objectivism which] also brings out its full and genuine sense, against which [sense] the supposedly realistic objectivism sins by its failure to understand transcendental constitution. Relativism can only be overcome through the most all-embracing relativism, that oftranscendental phenomenology, which makes intelligible the relativity of all "objective" being [or existence] as transcendentally constituted ; but at one with this [it makes intelligible] the most radical relativity, the relatedness of the transcendental subjectivity to itself . Butjust this [relatedness, subjectivity] proves its identity to be the only possible sense of [the term] "absolute" being-over against all "objective" being that is relative to it-namely, as the "for-itself"- [18.119.107.96] Project MUSE (2024-04-23 14:08 GMT) 320 I C HAP T E R T W E L V E durch den universalsten und konsequentesten Empirismus uberwunden werden, der fur die beschrankte "Erfahrung" der Empiristen den notwendig erweiterten Erfahrungsbegriff der originar gebenden Anschauung setzt, die in allen" ihren Gestalten (Anschauung yom Eidos, apodiktische Evidenz, phanomenologische Wesensanschauung usw.) durch phanomenologische Klarung Art und Form ihrer Rechtgebung erweist. Die Phanomenologie als Eidetik ist andererseits rationalistisch; sie uberwindet aber den beschrankten dogmatischen Rationalismus durch den universalsten der aufdie transzendentale Subjektivitat, auf Ich, BewuBtsein und bewuBte Gegenstandlichkeit einheitlich bezogenen Wesensforschung. Ebenso hinsichtlich der anderen [301] mitverflochtenen Gegensatze. Die Zuruckfuhrung alles Seins auf die transzendentale Subjektivitat und ihre konstitutiven intentionalen Leistungen laBt, urn noch eins zu erwahnen, keine andere als eine teleologische Weltbetrachtung offen. Und doch erkennt die Phanomenologie auch einen Kern der Wahrheit demNaturalismus (bzw. Sensualismus) zu. Indem sie namlich die Assoziationen als ein intentionales Phanomen sichtlich macht, ja als eine ganze Typik von Gestalten passiver intentionaler Synthesis mit einer WesensgesetzmaBigkeit transzendentaler und rein passiver Genesis, weist sie im Humeschen Fiktionalismus, insbesondere in seiner Lehre yom Ursprung der Fiktionen Ding, verharrende Existenz, Kausalitat Vorentdeckungen nach, verhullt in absurden Theorien. Die phanomenologische Philosophie sieht sich in ihrer ganzen Methode als reine Auswirkung der methodischen Intentionen an, die schon die griechische Philosophie seit ihren Anfangen bewegen ; vor allem aber der noch lebendigen Intentionen, die von Descartes in den beiden Linien des...

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