Abstract

Abstract:

Der Beitrag beschreibt das v. a. in der zeitgenössischen Kunsttheorie (rückblickend) reflektierte Phänomen ‚Institutionkritik' als eine auf andere Felder übertragbare, kritische wie selbstkritische Haltung und Praxis, deren Intention die Hinterfragung und Transformation konventionalisierter Machtverhältnisse ist. Ausschnitthaft wird eine spezifische (historische) Möglichkeit eines institutionskritischen Modus im Stadttheater aufgezeigt und knapp nach den jeweiligen zeitspezifischen Annahmen zur Motivation und Legitimation einer solchen kritischen Position der Theaterschaffenden gefragt. Als Besonderheit der Diskursformation um 1968 darf innerhalb der westdeutschen Stadttheaterlandschaft insbesondere die These gelten, dass es einen sichtbaren Zusammenhang zwischen Produktionsweise und ‚Produkt', d.h. Inszenierung bzw. Aufführung gebe und folglich ‚Entfremdung' und fehlende Mitbestimmung im Probenprozess sowie innerhalb der Institution Stadttheater zu überwinden seien. Es zeigt sich zudem, dass die Skizzierung dieser dispositivischen Zusammenhänge neue Forschungsfragen und -perspektiven für eine transdisziplinär und an gegenwärtigen Problemstellungen interessierte Theaterwissenschaft eröffnet.

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