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Book Reviews285 Christien W. Thomsen, and Jens Malte Fischer. Phantastik in Literatur und Kunst. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1980. 563p. Anstoß für den Sammelband gaben die Arbeiten fortgeschrittener Teilnehmer verschiedener Disziplinen auf einer Ferienakademie der Studienstiftung des Deutschen Volkes 1977 in Alpbach, welche die beiden Herausgeber leiteten, die sich als gemeinsam verantwortlich für Vorwort, Einleitung und Zusammenstellung zeichnen, während J.M. Fischer allein die umfassende Bibliographie der Sekund ärliteratur geleistet hat, die auch wertvolle Hinweise auf Bibliographien zu speziellen Themen enthält, die hier nicht berücksichtigt werden konnten, etwe auf die zwar bereits 1963 herausgekommene aber noch immer unübertroffene Arbeit von Norman Kiell, Psychoanalysis, Psychology and Literature. Jeder Aufsatz steuert auf seine Art dem Versuch bei, eine Zwischenbilanz der Diskussion zum Thema der Phantastik zu ziehen, wenn auch, wie bei einem derartigen Unternehmen unvermeidlich, von unterschiedlicher Ausführung; selten, allzu selten bei einem akademischen Werk, und das ist dieser Band in seiner forschungstechnischen Akribie in jeder Hinsicht, des faszinierenden Gegenstandes willen spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Man erkennt die Namen von Koryphäen wie Karl Riha oder Hans Holländer; da zu den Beitragenden aber auch Doktoranden, ja Studenten gehören, wäre ein kurzer biographischer Aufriß begrüßenswert gewesen. Weitere Namen sind Reimer Jehmlich, Dieter Penning, Joachim Metzner, Hans J. Piechotta, Karl-Heinz Reßmeyer, Rein A. Zondergeld, Wolfgang Drost, Edith Kreischer, Dieter Stündel, Gabriele Brandstetter, Walter Karbach, Heinz H. Mann, Sebastian Neumeister, Johannes Odenthal, HeinzGerhard Wilkens, Wolfgang Munsky, Ann Sirka, Norbert Brandstetter. Angesichts des gerade verliehenen Nobelpreises an Garcia Marquez ist zu hoffen, daß sich die düstere Prognose, wonach es noch keinem lateinemerikanischen Autor gelang, über einen kleinen Kreis hinauszuwirken, aufhellen wird. Teil I, "Theorie der Phantastik in Literatur und Kunst" liefert "die Begründung für einen engeren Bergriff der Phantastik unter weitgehendem Ausschluß der science fiction als 'wissenschaftlicher Phantestik,'" Teil II behandelt "Phantastik und Literatur," Teil III "Phantastik und Kunst," und obwohl sich die Herausgeber als Literaturwissenschaftler bekennen, bemühen sie sich, die Grenzüberschreitung in andere Bereiche wie Malerei, Bühnenbildschöpfung, Architektur, Film, Musik und Werbung miteinzubeziehen. Hierher gehören die 27 Schwarzweißabbildungen von Artmann-Happenings bis zur Plattenhülle der Rolling Stones. Bei dem Terminus 'gotisch' ergeben sich für den Deutschsprechenden Assoziationen vom Bamberger Reiter bis zum Kölner Dom; es stört darum, daß der Anglizismus 'gothic novel' als 'gotisches Genre' noch dazu unscharf, übertragen wird. Warum ist der treffende Ausdruck des schauererweckenden 'Schauerromens' in der Versenkung verschwunden? Dem Band könnten als Motto die Eingangsworte voranstehen: "Phantestik het, es ist nicht zu übersehen, Hochkonjunktur;" denn seit der Mitte der 70er Jahre beginnt eine regelrechte Blüte der Phantastik in eilen Medien und Qualitätsstufen, vom seriösen Buchmerkt bis zum Groschenheft und den Comics, von Schallplatten zu Film und Fersehen, wobei unter Phantastik heute einschränkend vor allem Horrorthematik verstanden wird. Aber an E.T.A. Hoffmann reicht bis jetzt kein Lebender heran. INGEBORG L. CARLSON Arizona State University ...

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