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250 Book Reviews Wolf Gerhard Schmidt, "Homer des Nordens" und "Mutter der Romantik.'' James Macphersons Ossian und seine Rezeption in der deutschsprachigen Literatur. Bd. 1+2. Bd. 1: James Macphersons Ossian, zeitgenössische Diskurse und die Frühphasen der deutschen Rezeption. Bd. 2: Die Haupt- und Spätphase der deutschen Rezeption—Bibliographie internationaler Quellentexte und Forschungsliteratur. Berlin, New York: de Gruyter, 2003. Wolf Gerhard Schmidt, ed. "Homer des Nordens" und "Mutter der Romantik." James Macphersons Ossian und seine Rezeption in der deutschsprachigen Literatur. Bd. 3: Kommentierte Neuausgabe deutscher Übersetzungen der Fragments of Ancient Poetry (1766), der Poems of Ossian (1782) sowie der Vorreden und Abhandlungen von Hugh Blair und James Macpherson. Berlin, New York: de Gruyter, 2003.501 pp. Howard Gaskill und Wolf Gerhard Schmidt, eds. "Homer des Nordens" und "Mutter der Romantik." James Macphersons Ossian und seine Rezeption in der deutschsprachingen Literatur. Bd. 4: Kommentierte Neuausgabe wichtiger Texte zur deutschen Rezeption. Berlin, New York: de Gruyter, 2004.850 pp. Hinter dem Rücken der deutschen Germanistik hat sich eine Aufwertung der Ossi'tfM-Übersetzungen von James Macpherson vollzogen, die auch für die Goethe-Forschung, insbesondere die Interpretation des Werthers, von größter Bedeutimg ist. Bislang galt das Urteil von Herbert Schöffler, dass es sich bei der Ossian-Rezeption um die Geschichte eines "großen Betruges" handelte. Schöfflers Aufsatz, der zuerst 1941 erschien und in zweiter Auflage 1967 veröffentlicht wurde, hat mit seinem vernichtenden Urteil fast sämtliche WertherKommentare beeinflußt. Im Gegensatz dazu hat die englische Anglistik bereits 1996 in der Standard-Ausgabe der Poems of Ossian von James Macpherson (Edinburgh UP) dessen Leistung als eines selbständigen Dichters herausgestellt. Im Vorwort zu dieser Ausgabe hatte Fiona Stafford 1996 erklärt:"The peculiar status of Macpherson's work has often diverted critics from seeing it in relation to contemporary English and Scottish literature, except generally as a text of'sensibility ' or 'Preromanticism.' Once placed in the company of the great novels of the period, however, the experimental nature of Macpherson's engagement with epic, his interest in the narrator, and the creation of a complex prose narrative built up from within stories, begins to seem exciting and ground-breaking, rather than merely false to a pure original (xvii)." Inzwischen hat der Herausgeber dieser Ausgabe, der britische Germanist Howard Gaskill, in mnd zwanzig Aufsätzen ein neues Licht auf den deutschen Ossianismus von Herder bis Hölderlin geworfen und zahlreiche Fehler in Neu-Editionen sowie falsche Einschätzungen in der Interpretation herausgestellt. Man hat sich zu lange auf Herbert Schöffler verlassen , anstatt die Quellen zu überprüfen und neu zu interpretieren. Diesem unhaltbaren Zustand ist mit der Abhandlung zur deutschen OssianRezeption und der Herausgabe der Quellen von Wolf Gerhard Schmidt ein Ende gesetzt worden. Die ersten beiden Bände sind der Untersuchung von James Macphersons Ossian, der zeitgenössischen Diskurse und der deutschen Rezeption gewidmet. Schmidt unterscheidet dabei zwischen einer Frühphase von Michael Denis, Klopstock und den deutschen Barden, einer Hauptphase von Bürger und Herder zu Goethe und Karl Philipp Moritz und schließlich einer Spätphase von Jean Paul und Hölderlin über Kleist, Novalis undTieck zu Unland und den Brüdern Grimm. Im dritten Band fungiert Schmidt als Herausgeber der deutschen Übersetzungen der Fragments of Ancient Poetry von 1760, der Poems of Ossian von 1782 Goethe Yearbook 251 sowie der höchst wichtigen Vorreden und Abhandlungen von Hugh Blair und James Macpherson, die den deutschen Kritikern zur Information dienten, bevor sie die Ossian-Texte und die dazu entstandenen Abhandlungen im Original gelesen hatten. Den Beschluß bildet die deutsche Prosaübersetzung der Gedichte Ossians neuverteutschet von Johann Wilhelm Petersen aus dem Jahr 1782. Der vierte Band, den Schmidt zusammen mit Howard Gaskill herausgegeben hat, versammelt in einer Neuausgabe wichtige Texte zur deutschen Rezeption von 1766 bis 1932. Für die Goethe-Forschung ist besonders der zweite Band von Bedeutung, in dem der Goetheschen Ossianrezeption ein ausführliches Kapitel gewidmet ist, das von ossianischen Patterns beim frühen Goethe ausgeht und über Götz von Berlichingen und Werther zu einem Überblick über Klassizismus und Spätwerk führt. Goethe erwähnt den keltischen Barden zum ersten Mal in einem Brief vom 13. Februar...

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