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312 Book Reviews This may be fair, but it stops short of providing a real access to Goethe's achievement. Needless to say, these thoughts are primarily reflections on the conditions of the book market and the outsider status of German literature and our discipline in this country (and elsewhere). I do not criticize the splendid work of my colleagues , and I intentionally refrain from quarreling witii details and individual choices. Proofreading was very careful, yet nothing is perfect. Example: Walter Scott did not translate Götz von Berlichingen in 1970! (That would have been a different text.) The edition of Goethe's Collected Works is available, and we are glad to see it. It should not be considered a past event, however. We should be asking ourselves now: what can we do to make it more usable, so that it becomes truly part of the culture of this country? Translations and editions of translations are generally disdained by the profession and by academic administrations. They are thankless tasks, and yet tiiey may be more enduring and vital to our existence than many learned studies. As I have said before: it never hurts to make a good thing better. There is such an urgent need to enhance our "visibility" on this continent mat we should value and praise every effort in tiiis direction. Texas A&M University WulfKoepke Johann Wolfgang von Goethe, Werke. 6 Bde. München: Artemis & Winkler, 5. Aufl., 1992. (Winkler Weltliteratur Dünndruck Ausgabe) Vorliegende Ausgabe stellt eine bemerkenswerte Neubearbeitung einer zuerst 1972 vorgelegten Werk-Auswahl dar und ist offensichtlich für den anspruchsvollen Liebhaber konzipiert. Wer für die komplette Weimarer Ausgabe keine Verwendung hat, wer die Investition in die noch nicht abgeschlossene Frankfurter oder die Münchner Ausgabe scheut und wer sich einen aktuelleren Kommentar als den der Hamburger Ausgabe wünscht, dem kann guten Gewissens die sechsb ändige Auswahl aus dem Hause Artemis & Winkler empfohlen werden. Sie bietet auf gut 4600 Seiten, begleitet von ca. 700 Seiten Kommentar, die poetischen Werke einschließlich Dichtung und Wahrheit und der Reisen. Textvorlage ist die seinerzeit von Ernst Beutier veranstaltete Artemis Gedenkausgabe (19491Î.). Keine Aufnahme fanden die naturwissenschaftlichen und kunsttheoretischen Schriften; auch die kleineren autobiographischen Schriften sowie die Noten und Abhandlungen zum Divan fehlen, und wer den Götz, Werther, Faust und Meister in der ursprünglichen Gestalt lesen möchte, wird sich anderswo bedienen müssen. Auch die gewagteren der erotischen Gedichte, von denen im Nachwort zu Bd. 1 gleichwohl einläßlich die Rede ist, würde man hier vergebens suchen. Ihren wissenschaftlichen Wert verdankt diese Ausgabe in erster Linie den wohlinformierten und anregenden Nachworten von Dieter Borchmeyer sowie den knappen, doch verläßlichen Anmerkungen, für die Peter Huber, Annalisa Viviani , Use-Marie Barth, Eva-Maria Kurz und Siegfried Scheibe verantwortlich zeichnen. Eingeleitet wird das ganze Unternehmen von einem kurzen, tiefblikkenden , die Goethe-Aphorismen Nietzsches weiterdenkenden Vorwort von Borchmeyer unter dem Titel "Goethe—kein 'Deutscher von Beruf.'" Das Nachwort zum zweiten Band, der die Dramen enthält, ist "Goethes Universaltheater" überschrieben und bietet einen fundierten, theaterwissenschaftlich glänzend Goethe Yearbook 313 ausgewiesenen Essay. Borchmeyer entwickelt hier die These, daß für Goeme— "was bis heute in seiner Tragweite noch nicht wirklich erkannt ist—die Oper die moderne dramatische Kunsdorm schlechthin" war (960). Den Höhepunkt dieser Tendenz zur Oper markiert selbstredend Faust, den Borchmeyer geradezu als "eine Enzyklopädie des Welttheaters" und als "Metatheater universalen Stils" kennzeichnet. Im Mittelpunkt der Kommentare zu den Romanen steht die Dilettantismusproblematik . Borchmeyer zeigt, wie im Werther und den Wahlverwandtschaften ihr tragisches Potential entfaltet und wie in den Wilhelm-Meister-Romanen die Überwindung des Dilettantismus als die Hauptbedingung für die erstrebte Lebensbemeisterung propagiert wird. Das Nachwort zu Goethes Autobiographie deutet Dichtung und Wahrheit als den Versuch, die Fragmente, die seine poetischen Werke darstellen, in der Phantasie zu einer großen Konfession zu vollenden ; diese sei jedoch nicht als "psychologische Konfession" konzipiert, sondern in bewußter Opposition dazu als "heiterer Spiegel der Welt" (725). Jeder Band enthält eine Reihe meist farbiger Illustrationen. Bedauerlicherweise hat man jedoch darauf verzichtet, das berühmte Bild vom kranken Königssohn, das in den Lehrjahren eine so bedeutsame Rolle spielt, wiederzugeben, obgleich seine Bedeutung im Nachwort...

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