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474. HISTORY OF PHILOSOPHY liess reich auf die Gedanken yon Meinong aufmerksam werden, blieb aber der kantischen Kategorienlehre nahe. Obgleich die Dissertation als Entwurf einer Ontologie "der Wirklichkeit gelten ktnnte, war sie eine Sackgasse, doch hat die Beachttmg der Seinsarten sich in der sp~tteren Entwicklung bew~thrt. Ich hatte den Begriff des Seins zu eng gefasst, es giebt vieles, das nicht wirklich ist, aber doch Bestand hat und Gegenstand der Ansctmuung, der Erkenntnis , der Wertung, des Willens sein kann. Diese Tatsache, auf die Meinong wie einst Leibniz hinwies, kam in meiner niichsten Schrift tiber die Erkennbarkeit der GegensNnde zur Gdtung. Ein Zufall ffihrm mieh damals zur alten Ontologie, die als fiberwunden gal4 abet gerade dort stand, wohin die Gegenwart strebte. Im Schaufenstcr sines Antiquariats entdeekt~ ieh Christian Wolffs Ontologie. Das grosse Bueh, in Pergament gebunden, kostete 80 Pfennige, seine Hoffnung auf einen Kiufer stand also fast auf Null. Die Kenntnisnahme des Verrufenen Werkes war pakkend und lolmend, hier land sich vieles yon dem beisammen, was in dcr Gegenstandstheorie als Neuerung auftrat und einst zu den Gedanken von Lcibniz gehtrtc. (p. 135) Ein origineller Denker was Wolff keineswegs, die Stgrke der Aufldlirung lag ja nicht in neuen Gedanken, sondern in Taten, die ares Gut verwerten wollten. Er als Mitfler zwischen Gedanke mad Tat--hier war sein Einfluss sehr bedeutend--verwertet besonders den Rationalismus yon Leibniz, dessen objektivistischer Gehalt sieh in der Ontologie am s~rksten betonen liess. Ratio bedeutet filr Kant die Vemunft, die dem Subjekt einwolmt, fttr Leibniz aber vorzugsweise den sachlichen Grund, den Seinsgrund in den Dingen: Gottes Ratio ist seine Saehlichkeit die auch im Obersaehliehen in den Werten, waltet. Den Seinsgrund in den Dingen zu suehen, hattr schon Aristoteles gefordert, l.,eibniz setzt im Posmlat yore zureichenden Grunde voraus, dass es keinerlei Zufall gibL (p. 136) Blickt man auf die ontologisehen Probleme des Werdens, die yon Hemklit his Heidegger das Denken in Aufruhr braehten, dann scbeint sich die Waagsehale zugunsten des Subjektivismus zu senken. Aber so Gewiehtiges dieser fiber die Beteiligung des Subjekts zu sagen hat, ein Obergewicht kommt ibm nicht zu. Man kann yore Erkennen ausgehen oder yore Erkannten. Es ist keineswegs unkritisch, das Letztere zu tun. (p. 138) Der Relativismus, der meint, class jeder yon seinem Standpunkt aus recht hat, mflsste zeigen, class jeder Standpunkt ein Bliekfeld hat, das die fragliche Sachlage beurteilen lLsst. Das Erkennen gehtrt zur sachgebundenen Teilnahme. Eben dies gibt tier Ontologie ihr Lebensrecht. (p. I43) Dass bei Heidegger, yon dem tier Existentialismus ansgeht (1927), das Existentielle tats ~ichlich im Vordergrund steht, muss nieht betont werden. Die s~rksten Anregungen, die ihm zu danken sind, werden wohl zu einer tieferen Erfassung des Seelisehen f/lhren. Heidegger scheint das eogito ergo sum umzukehren: ieh bin, datum denke ichl Das ist nieht subjektivistisch zu verstehen---der Existentialismus lelmt sich dagegen auf, dass der phi]osophischen Besinnung zumeist das Wesen wiehtiger war als die WirkliehkeiL Versueht man das Neue, das Heidegger der Ontologie bringen will, zu kennzeiclmen, so ist es vielleicht dies, class er sieh yon der klassischen, aponinischen AulIassung der die Welt Gegenstand des Schauens war, entfernt. Ibm ist das Handgreilliehe bedeutsamer als der Augenschein, die Not belehrender als die logische Notwendigkeit. Es ist verst/indlieh, dass Nicolai Hartmann, der ein klassischer Denker war, den Weg, den Heidegger geht, nieht f/h"gangbar hielt. (p. 145) HE~EgT W. SCH~IOER Claremont, California Marxism and Beyond: On Historical Understanding and Individual Responsibility. By Leszek Kolakowski. Trans. Jane Zielonko Peel. Introduction by Leopold Labedz. (London: Pall Mall Press, 1969. Pp. 240. 42s) When in 1960 a collection of essays entitled Der Mensch ohne Alternative was published by Piper in Munich, the West German public for the first time made the acquaintance of an author already known to his fellow-citizens in Poland as one of BOOK REVIEWS 475 the spokesmen of the anti-Stalinist revolt in literature and philosophy. Their original appearance in various Polish journals between 1955 and 1957 was an aspect of what was then known as the "thaw." Since those hopeful days Poland's Communist party has reverted to a species of neo-Stalinism, and Professor Leszek Kolakowski himself is finderstood to have been granted an extended leave of absence in Canada...

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