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244 Book Reviews essential to the continuity of the humanistic spirit), and after 1959, when scholars have been attempting to see Schiller objectively, beyond the icon, "deSchillerizing Schiller" (290). Koepke asks ironically, "Will the real Schiller please stand up?" (293), since Schiller seems irresistibly even now to be finding new relevance for particular groups and audiences. Koepke concludes his essay by suggesting numerous scholarly projects in need of doing in the "post-postmodern climate of the beginning of the twenty-first century" when Schiller's work needs still "more clarification—and liberation from cultural prejudices"(293). A Companion to the Works of Friedrich Schiller is an engrossing introduction to Schiller and his time for those new to his works, a well-balanced clarification , preservation as well as reconsideration of all that is subtle and insightful in Schiller's texts for those who have studied them for a lifetime, and a fascinating journey of aesthetic education in itself. George Washington University Robert Combs Konrad Kratzsch, Klatschnest Weimar: Ernstes und Heiteres, MenschlichAllzumenschliches aus dem Alltag der Klassiker. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2002.135 pp. Der Verfasser, langjähriger Mitarbeiter im Wissenschaftlichen Auskunftsdienst der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar, wurde im Goethejahr von einer australischen Universität eingeladen, auf einem Goethe-Symposium einen auflockernden Vortrag über den Alltagstratsch im klassischen Weimar zu halten. Schon bei den Vorarbeiten wurde klar, dass das vorliegende Material weit über den Rahmen eines Vortrags hinausging, und die Idee zu dem vorliegenden Buch war geboren. Ahnliche Bücher, die sich mit dem Alltag der Musenstadt befassen, sind zahlreich . Abgesehen von den reichlichen, umfassenden Briefsammlungen der Zeit, bieten die Arbeiten von Walter Horace Bmford (Culture and Society in Classical Weimar 1775-1806) von 1962 und Wilhelm Bode (Damals in Weimar und Das Leben in Alt-Weimar) von 1910 und 1912 einen guten Einblick in das damalige kulturelle Leben der Stadt und in das gegenseitige Verhältnis der grossen Geister, die entweder ständige Einwohner oder vorübergehende Besucher Weimars waren. Die Arbeiten von Bmford und Bode sind aber in den letzten Jahren durch mehrere interessante und neue Quellensammlungen bereichert worden, darunter das seit 1806 geführte Tagebuch des Weimarer Schumachersohns Franz David Gesky und die Aufzeichnungen des am Hofe dienenden Pagen Hans Wilhelm Heinrich von Lyncker. Die beiden letzteren Quellen bieten willkommene und oft amüsante Einblicke aus der Perspektive des einfachen Volkes und, im Falle des Pagen, aus der des nicht aktiv am geistigen Leben teilnehmenden , aber nahen Beobachters. Geskys und von Lynckers Berichte bringen neue Materialien in die Debatte und verdienen Aufmerksamkeit. Wer Weimar in diesen Tagen besucht, sieht überall die Spuren einer reizenden kleinen Residenzstadt mit einem nicht übermässig beeindruckenden Schloss aber mit schönen Bürgerbauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Dass die Stadt jedoch bei Goethes Ankunft 1775 immer noch ein fast hinterwäldlerisches Nest von etwa 6000 Einwohnern war, macht die vorliegende Studie im einleitenden Kapitel anschaulich klar. Obwohl Weimar Fürstenhof war, gab es keine direkte Postverbindung. Aus dem 20 km entlegenen Buttelstedt trug eine Botenfrau, die Jungfer Wenzel, die Post nach Weimar. Sie war es auch, die alle spätere Goethe Yearbook 245 Korrespondenz zwischen Goethe und Schiller in ihrer Kotze hin- und herbef örderte. Das Entleeren des Nachtgeschirrs aus dem Fenster war zwar seit Beginn von Goethes Aufenthalt auf nach elf Uhr nachts eingeschränkt, wurde aber erst 1793 gänzlich untersagt. Hofleute mussten sich in Sänften durch übelriechende Gassen tragen lassen, weil diese bei schlechtem Wetter wegen Schlamm und Strassenkot unbegehbar waren. Die Lebensqualität war gering; selbst "die Frauen sind mittelmässig; kaum zwei kann man hübsch nennen," schreibt Siegmund von Seckendorf. In den folgenden Kapiteln informiert Kratzsch wissensreich über die "tollen Tage" des jungen Herzogs und Goethes, in denen scharf und gefährlich geritten wurde, und von denen Voss berichtet: "Der Herzog läuft mit Goethen wie ein wilder Pursche auf den Dörfern herum; er besäuft sich und geniesset brüderlich einerlei Mädchen mit ihm." Es folgen weitere sehr interessante Kapitel über die Personalstruktur am Hofe und in der Regiemng; die Hierarchie und Finanznöte der Landesregierung; und über das durch die regierende Herzogin starr gemachte Hofzeremoniell, das es...

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