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Goethe Yearbook 259 Weimar, Jena, and Gotha Illuminati and an index of all persons discussed in the study, complete with pertinent biographical information—further increases its usefulness. In short, Geheimräte gegen Geheimbünde is certain to be read with pleasure and profit by all those who concern themselves with German history and literature of the late eighteenth century. University of Vermont Dennis F. Mahoney Larkin, Edward T., War in Goethe's Writings: Representation and Assessment. Lewiston/Queenston/Lampeter: Edwin Mellen Press, 1992. Diese auf einer Dissertation von 1990 beruhende Monographie erschöpft sich nicht damit, Informationen über die Erwähnung und Darstellung von Krieg in Goethes Werken bereitzustellen, sondern bemüht sich, das Belegmaterial anhand einer Themen- und Motivanalyse in der Nachfolge von Horst und Ingrid Daemmrich zu erschließen. Dadurch ergeben sich allerdings einige Nachteile für die historische Darstellung, da Texte aus verschiedenen Perioden unter einem Thema zusammengefaßt werden, wie etwa Pandora (1803) und Faust (1831) unter dem Thema "Krieg und Macht" oder Götz von Berlichingen (1773), Egmont (1788) und Des Epimenides Erwachen (1820) unter dem Thema "Krieg und Freiheit." Dieser Nachteil wird z.T. aufgewogen durch die thematische Erschließung des Gesamtwerkes . Unter sechs großen Themen wird das Kriegsmotiv abgehandelt : 1. "Origins of War" {Der Groß-Cophta, Die Aufgeregten, Der Bürgergeneral, Reineke Fuchs, Sankt-Rochus-Fest zu Bingen, Die natürliche Tochter, Reise der Söhne Megaprazons); 2. "War and Power" (Pandora, Faust); 3. "War and Freedom" (Götz von Berlichingen, Egmont, Des Epimenides Erwachen); 4. "War and Perception" (Das Römische Karneval, Campagne in Frankreich, Belagerung von Mainz); 5. "War as Chance" {Hermann und Dorothea, Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten); und 6. "The Conquest of Aggression" {Iphigenie auf Tauris, Novelle, Achilleis, Vorspiel). Doch nicht nur über die Auswahl der Werke läßt sich streiten, sondern vor allem über die Themen und Zuordnung von Titeln. Das erste Kapitel über Kriegsgründe behandelt Werke, die Aufschlüsse über Gründe oder Anlässe zur Revolution, aber nicht zum Krieg liefern. Es ist ein Allgemeinplatz , daß Destruktion der gesellschaftlichen Ordnung nicht unbedingt Krieg bedeutet, dafür aber oft Bürgerkrieg, der allerdings umso blutiger ausfallen mag. Bei der Diskussion wird außerdem nicht zwischen den einzelnen Textsorten unterschieden. Die Lyrik kommt sicherlich zu kurz (wohl an Mangel an Diskursivität). Ebenso fällt der Unterschied zwischen fiktionalen und dokumentarischen Texten fort. Ästhetisch mag es vollkommen gerechtfertigt sein, die autobiographischen Schriften, wie Campagne in Frankreich und Belagerung von Mainz, als fiktionale Texte zu betrachten. Doch da es dem Verfasser um Goethes "Einsichten" geht, wäre die auktoriale Intention zu 260 Book Reviews berücksichtigen gewesen. Diese "Einsichten" kommen in der Campagne in Frankreich sicherlich anders zur Darstellung als in Faust II. Damit stellt sich zugleich die Frage der "intentional fallacy." Mit Ausnahme der autobiographischen Schriften hat Goethe die meisten der oben angeführten Texte sicherlich nicht geschrieben, weil ihm die Kriegsthematik sozusagen "auf den Nägeln brannte," sondern wohl eher, weil Krieg zu den Urphänomenen des sozialen Lebens gehört (was ihn intensiv beunruhigte, war die Französische Revolution). Zugleich hat er als Zeitgenosse und als Weimarer Hofbeamter zu den zeitgenössischen Kriegen Stellung genommen bzw. ist von ihnen direkt betroffen gewesen. Goethes Aussagen in Briefen und Gesprächen müssen intentional nicht unbedingt mit den Intentionen der fiktionalen Texte identisch sein. Larkins Monographie zeigt das Dilemma einer jeden Besch äftigung mit Goethe, die nicht genau zwischen der historischen Person und ihren Texten unterscheidet. Natürlich interessiert uns, was Goethe als historische Figur über Krieg ausgesagt hat. Ebenso ist es legitim, nach dem Diskurs über Krieg (oder traditioneller ausgedrückt: der Darstellung der Kriegsthematik) in seinen Werken zu fragen. Doch die undifferenzierte Vermischung oder Verwechslung der Diskursebenen führt zu solch nichtssagenden Ergebnissen, wie sie z.T. in diesem Buch vorgelegt werden: 1. daß Goethe eher an den Kriegsgründen als an den Gewaltakten selbst interessiert gewesen zu sein scheint (219-20); 2. daß Krieg ein Ausdruck von Macht ist und zur Reflexion über Legitimität und Grenzen von Macht anregt (220-21); 3. daß Goethe von der Legitimität der aristokratischen Regierungsform überzeugt war, doch nicht blind war hinsichtlich ihrer Mängel (22123 ); 4. da...

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