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Book Reviews99 eine ganze Generation "verlustiert" habe, und betonte die Parallele zu den Gedichten des Verfassers der Galgenlieder: "Es ist aber auch zu hübsch: man lacht sich krumm, bewundert hinterher, ernster geworden, eine tiefe Lyrik, die nur im letzten Augenblick ins Spaßhafte abgedreht ist — und merkt zum Schluß, daß man einen philosophischen Satz gelernt hat". Ted und Tea Lerow werden es mir nicht verübeln, daß mich ihre kleine Gedichtsammlung sowohl an Busch und Morgenstern als auch an Tucholsky erinnert hat. Da gibt es die skurilen Verse und komischen Wortverformungen des einen, die absurde und doch durchaus realistische Welt des anderen und die satirische Spitze des dritten. Und immer wieder hat der Leser das oben beschriebene Erlebnis, wenn er sich mit den Gedichten der Lerows beschäftigt. Einige Attribute drängen sich dem Rezensenten auf: Witzig? Ja, durchaus, und oft ist der Witz auf verschiedenen Ebenen wirksam. Geistvoll? Ja, aber ohne krampfhaft Gewolltes und esoterische Prätentionen. (Germanisten werden die hier geäußerte Kritik ihrer Wissenschaft besonders genießen — oder die Reihe von witzigen Reaktionen auf Lessings Emilia Galotti.) Derb? Ja, auch das, ohne jedoch ins Rohe, in die Zote abzugleiten. Welcher heutige Leser ist schon so zartbesaitet, die Anspielungen (und auch mehr als Anspielungen) aufs Sexuelle krummzunehmen? Schließlich ist der "Herzog von Soden", von John Fitzeil in der köstlichen Titelzeichnung festgehalten, nun einmal durch den Riesenwuchs jenes männlichen primären Geschlechtsmerkmals charakterisiert, das sich auf seinen Namen reimt. Ted und Tea — vielleicht Bruder und Schwester, vielleicht auch nicht — bieten ein buntes Allerlei an Themen und Formen: von den vielen Limericks, die zeigen, daß sich diese Struktur durchaus fürs Deutsche eignet, über oft äußerst lakonische Zweizeiler bis zu "zahnlosen Xenien". Die Gedichte sind vorwiegend auf deutsch geschrieben, aber auch ein paar englische finden sich. Besonderes Vergnügen machen ihre manchmal seitenlang geführten lyrischen Dialoge, ganz gleich, ob es sich um einen erotischen Maimorgen handelt, um einen "unwirschen Hirsch" oder um eine schwangere Schneefrau. (Wie iuar das nur möglich?) Ein Schmunzelbüchlein. Ich kann's mir nicht verkneifen, wenigstens eine Kostprobe zu geben. So umreißt Tea Lerow den "Germanistischen Forschungsstand 1981": Viel Papier beschreiben wir. Man versteht sich auf Chinesisch. Was erlogen wird gewogen. Viel Spaß beim Lesen! DIETER P. LOTZE Allegheny College Warren R. Maurer. Gerhart Hauptmann. Boston: Twayne, 1982. 159p. This volume arouses mixed feelings. The Twayne Series has established a reputation for providing American students with suitable introductions to foreign authors and their works. A detailed survey of Hauptmann's work in English has long 100ROCKY MOUNTAIN REVIEW been needed. Hugh Garten's brief study (72 pp.) of 1954 predates the appearance of the Centenary Edition (1966-1974), but is reasonably adequate in presenting the totality of Hauptmann's work in such limited space. Maurer's apologetic introductory remarks, "the choice of which works to treat in some detail — at the expense of neglecting others — has not been an easy one," suggest an imbalance that is troublesome. If the Twayne volume on Heinrich Böll requires 228 pages, how can 159 pages suffice for Hauptmann? Granting the impossibility of treating every work individually, one cannot ignore certain works important in themselves or especially significant in the development of Hauptmann's artistic creativity. Florian Geyer, despite its original failure on the stage, cannot be skipped over. Griechischer Frühling reoriented Hauptmann's Weltanschauung and made his concept of the "Urdrama" the key to an understanding of dramatic conflict. Equally important, as a part of the totality of Hauptmann's production are the epics Till Eulenspiegel and Der grosse Traum as well as the unfinished novel Der neue Christophorus, which he considered his last testament. The omission of some dramas was unavoidable and yet the importance of Der arme Heinrich, Der Bogen des Odysseus, Veland, or Magnus Garbe for Hauptmann's development demanded their consideration. Perhaps some condensation of the lengthy plot analyses of the dramas and the elimination of some details in the first three chapters would have helped. The body of this critical study consists of ten chapters, a few introductory and concluding pages, notes, a selective bibliography, and an index. The discussions begin with an examination...

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