In lieu of an abstract, here is a brief excerpt of the content:

MARKUS WINKLER Review Essay: Anmerkungen zu den Aufklärungs- und Goethezeit-Bänden des Dictionary of Literary Biography Dictionary of Literary Biography, Vol. 90: German Writers in the Age of Goethe, 1789-1832; Vol. 94: German Writers in the Age of Goethe: Sturm und Drang to Classicism; Vol. 97: German Writers from the Enlightenment to Sturm und Drang, 1720-1764. Ed. James Hardin and Christoph E. Schweitzer. Detroit, New York, London: Gale Research Inc., 1989-1990. y-\ as DLB unterscheidet sich der Anlage nach von Autorenlexika verL ~J gleichbar hohen Niveaus vornehmlich durch den Versuch, alphabetische Gliederung und literaturgeschichtliche Periodisierung miteinander zu verbinden. In dem allen Bänden der Reihe vorangestellten "Plan of the Series " heißt es dazu begründend: "The purpose of DLB is not only to provide reliable information in a convenient format but also to place the figures in the larger perspective of literary history. ... In order to make DLB more than a reference tool and to compile volumes that individually have claim to status as literary history, it was decided to organize volumes by topic, period, or genre. [...] We are convinced that this organization—as opposed to a single alphabet method—constitutes a valuable innovation in the presentation of reference material." Die Herausgeber der vorliegenden drei Bände zur deutschen Literatur von der Aufklärung zur Spätromantik setzen diese allgemeine Richtlinie um, indem sie das Jahr des Ausbruchs der Franz ösischen Revolution, dieses "most significant break between the ancien régime and the modem age" (90:ix), als Zäsur auch in der "Goethezeit" interpretieren , die sie im Vorwort zu Bd. 90 mit dem Jahr nach Goethes Geburt , in dem zu Bd. 94 hingegen mit dem Jahr 1765 beginnen und (in beiden Bänden) mit Goethes Todesjahr enden lassen. Folglich benutzen sie Goethe Yearbook 223 das politische Ereignis als !Critérium für die Unterteilung der Epoche "Goethezeit " und die Verteilung des unter den Epochenbegriff subsumierten Materials auf zwei verschiedene Bände: In Bd. 94 sind vierunddreißig Autoren erfaßt, deren erste Werke nach 1765 und vor 1790 (in Bd. 90: 1789) erschienen , in Bd. 90 siebenunddreißig, deren erste Werke in oder nach 1790 und vor 1832 erschienen; die zur ersten Gruppe zählenden Autoren haben den Herausgebern zufolge in der Epoche des Sturm und Drang oder in derjenigen der Weimarer Klassik zu schreiben begonnen, während die zweite Gruppe in das Zeitalter der Romantik gehöre (94:ix). Es bleibt offen, warum das Jahr 1765 als Grenze zwischen der ersten Goethezeitlichen und der ihr vorangehenden, in Bd. 97 erfaßten Gruppe von vierunddreißig deutschen Autoren "from the Enlightenment to Sturm und Drang" gewählt wurde. In dem Werk sind also drei Ansätze zur Periodisierung der deutschen Literaturgeschichte von der Aufklärung zur Spätromantik nachweisbar: der von den Herausgebern bevorzugte strikt chronologische ("the chronological division seemed preferable" [97:ix]), der an den Lebensdaten Goethes ausgerichtete , wie er früheren Generationen von Literaturwissenschaftlern und Geistesgeschichtlern vertraut war (Korffs Geist der Goethezeit stand hier vermutlich Pate), und der den eingebürgerten Epochenbegriffen "Aufklärung ," "Sturm und Drang," "Klassik" und "Romantik" verpflichtete. Daß der chronologische Ansatz nicht konsequent ausgeführt wird, ist in der Sache selbst begründet: Die an bestimmten Jahreszahlen orientierte Periodisierung ließe außer acht, daß insbesondere im Hinblick auf die deutsche Literatur der genannten aufeinander folgenden Epochen von der "Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen" die Rede sein muß. So liegt etwa, wie Gerhard Kaiser geltend macht, der Beginn der Klassik bei Goethe und Schiller um fast fünfzehn Jahre auseinander, wenn man Goethes Übergang zur Klassik in seiner Übersiedlung nach Weimar, denjenigen Schillers hingegen in der Phase seines Philosophie- und Geschichtsstudiums gegeben sieht. Gegen die Wahl des Jahres 1789 als literaturgeschichtlicher Zäsur macht Kaiser wiederum mit Recht geltend: "Die Französische Revolution hat in der deutschen Literatur tiefe Spuren hinterlassen; trotzdem ist sie in ihr nicht derartig epochebildend wie in der allgemeinen Geschichte" (11). Es wäre wohl sinnvoller gewesen , das unter den Epochenbegriff "Goethezeit" subsumierte Material durchgehend alphabetisch anzuordnen und auf zwei Halbbände zu verteilen . Die angedeuteten Inkonsequenzen in der Periodisierung und Bandeinteilung wären nicht von Belang, wenn sie nicht die Benutzung der drei B...

pdf

Share