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290 Book Reviews oder Gestaltung bzw. Weglassung eines Gedichttitels, die MögUchkeit des dem Menschen gemäßeren, mündlichen Vortrags durchleuchten: "Der Titel in Goethes Gedichten ist eine Mitgift ihrer SchriftUchkeit. . . . Die schriftUche Fixierung. . . bietet die MögUchkeit zur potentieU unbegrenzten Verbreitung der Gedichte. Die suggerierte Mündüchkeit konstituiert den Sehern der einzigartigen, mündUch geäußerten Rede" (179). State University of New York at Buffalo Michael M. Metzger Moritz Baßler, Christoph Brecht, and Dirk Niefanger, eds., Von der Natur zur Kunst zurück: Neue Beiträge zur Goethe-Forschung. Gotthart Wunberg zum 65. Geburtstag. TübUigen: Max Niemeyer Verlag, 1997. 265 pp. Es ist nicht zu spät, diesen Titel aus dem Jahr 1997 anzuzeigen, denn er ist dem verdienstvoUen FachkoUegen gewidmet, der seit seiner Emeritierung in TübUigen das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien leitet. Goethe stand nicht Un Mittelpunkt seiner Forschung, doch er war Ui Gotthard Wimbergs Studien zur Uterarischen Moderne, nach Aussage der Herausgeber, "als abwesend Anwesender ständig präsent." Der Dichter wurde ms Zentrum dieser Festschrift gesteUt, weü "eben diesen einen . . . für sich und mit anderen immer wieder nur zu lesen, ohne dem professionellen Schreibzwang nachzugeben" (4), für das Verhältnis des JubÜars zu Goethe charakteristisch war. Die Goethe-Aposiopese war ein Kennzeichen seiner Forschung und Lehre. Wunbergs Studie Wiedererkennen von 1983 enthält Goethes Namen weder Un Titel noch im Inhaltsverzeichnis, doch an drei markanten SteUen bezieht sich der Verfasser auf Faust II und " Winckelmann und sein Jahrhundert." Einer der Schwerpunkte dieses Bandes Uegt auf dem Frühwerk, insbesondere den frühen Hymnen. Klaus-Detlef MüUer betrachtet Goethes Lustspiel Die Mitschuldigen unter dem Aspekt der Aneignung der Formensprache der Komödie der Aufklärung, Jürgen Brumack und Hans-Georg Kemper untersuchen die Pindar- und Herder-Einflüsse auf die frühen Hymnen, während Inka MülderBach mit ihrer Interpretation von "Mahomets Gesang" die Hymne auf ihre "satanischen" Intertexte öffnet. Sie zeigt, dass die Hymne "die prometheische Sublimation des Vaters m den Horizont einer pantheistischen Natur einträgt" (83). Es folgen Beiträge zur Italienischen Reise von Markus Fischer und Dirk Niefanger sowie zur Antikerezeption von Gérard Raulet und zu Goethes Begegnung mit Maria Szymanowska von Jan Papiör, die der Begegnung mit dem Fremden und der Anverwandlung neuer Formen gewidmet sind. Christoph Brecht und Moritz Baßler steuern Beiträge zu den Briefen aus der Schweiz und zu den Wanderjahren bei, die sich mit Werthers Voyeurtum und der Versorgung der Anatomieschulen mit Leichen befassen. Der Aufsatz über die bodysnatchers eröffnet das für die Wanderjahre kulturgeschichtiich so wichtige Kapitel der medizinischen AusbUdung Wilhelms, die mit der plastischen Anatomie für Goethe einen deutUchen ReaUtätsbezug hatte, denn er sandte dem preußischen Innenministerium 1832 ein entsprechendes Memorandum. Auf die Romanbeiträge folgen drei Aufsätze zur Moderne: Paul Hoffmann verbindet Goethes SymboUk mit den "Wäldern der Symbole" aus Baudelaires Sonett Correspondances, Karl Robert Mandelkow arbeitet Georg Simmeis GoetheRezeption auf, und Thomas Kopfermann geht der Arbeit mit "Goethe-Material" bei Ernst Jandl nach. Den Beschluss bUden eine Dokumentation zu Goethes Mietvertrag für das Haus am Frauenplan mit amüsant informativen Detaüs Gfrunnen-, Garten- und Waschhausbenutzung; Jahresmiete rund 7200 Euro) von Goethe Yearbook 291 Jobst Schöne sowie eme Serie pädagogischer Reflexionen über Maximen Goethes von Anne Frommann. Wie die Herausgeber zugestehen, waren systematische Verbindlichkeit oder prinzipieUe Revision des Goethe-BUdes weder angestrebt noch erreicht, doch die Beiträge verdienen es, in die Einzelforschung eingearbeitet zu werden. Dass sich dabei eine erneute Lektüre Goethescher Texte Un Sinne Gotthart Wunbergs einsteUt, wäre den Anregungen dieser Festschrift zu wünschen. University of California, Los Angeles Ehrhard Bahr Ortrud Gutjahr, ed. Westöstlicher und Nordsüdlicher Divan: Goethe in interkultureller Perspektive. Paderborn: Schöningh, 2000. 279 pp. This volume pubUshes nineteen papers presented at an international symposium held Ui June 1999, Ui celebration of the 250th anniversary of Goethe's birth. Contributors include senior figures Ui the field from Germany, Italy, England , AustraUa, Switzerland, France, Japan, and Russia; curiously, the Americas were not represented m this otherwise diverse assemblage of academics. Participants addressed various aspects of Goethe's engagement with foreign...

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